Fachstelle für Glücksspielsucht

Was kann ich für mich tun?


Der Realität ins Auge sehen

  • Verharmlosen und leugnen Sie das Glücksspiel-Problem nicht.
  • Sprechen Sie möglichst offen über ihre Sorgen und Nöte mit Menschen, denen Sie vertrauen.

Akzeptieren, dass Spielsucht eine behandelbare Krankheit ist

Aufhören zu helfen

  • Schützen Sie die Betroffenen nicht vor den Konsequenzen ihres Verhaltens.
  • Übernehmen Sie nicht die Verantwortung für die negativen Folgen.

Finanzen klären

  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über die finanzielle Situation.
  • Gewähren Sie keinen Zugriff auf Ihr eigenes Geld.

Verantwortung für das eigene Leben übernehmen  

  • Sorgen Sie für sich selbst, beschäftigen Sie sich mit sich.
  • Achten Sie auf Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Nehmen Sie sich regelmäßig ausreichend Zeit für Ihre eigenen Interessen und für Aktivitäten, die Ihnen Freude und Spaß bereiten.
  • Pflegen Sie Ihre Freundschaften und Kontakte.

Schuldgefühle überwinden

  • Sie tragen keine Schuld an der Glücksspielsucht. Lassen Sie Schuldgefühle und Selbstvorwürfe los.

Konsequent sein

  • Achten Sie auf Ihre eigenen Grenzen und kommunizieren Sie diese sehr klar.
  • Kündigen Sie nur Konsequenzen an, die Sie auch tatsächlich durchführen können. Sprechen Sie keine leeren Drohungen aus.
  • Machen Sie dem/der Betroffenen keine Vorwürfe, sondern berichten Sie von Ihrer Befindlichkeit und Ihren Sorgen.
  • Geben Sie im Gespräch auch anderen Themen Platz.

Ermutigen, sich helfen zu lassen

  • Wenn der/die GlücksspielerIn Bereitschaft zeigt, etwas gegen seine/ihre Erkrankung zu unternehmen, können Sie ihn/sie dabei unterstützen, Adressen von Hilfseinrichtungen ausfindig zu machen und ihn/sie bei Bedarf zu einem ersten Gespräch begleiten.

Im Gespräch mit dem/der Betroffenen

  • Falls Sie einen Spielrückfall vermuten: Sprechen Sie Ihre eigene Unsicherheit an und vermeiden Sie Vorwürfe.
  • Sprechen Sie über Ihre Bedenken und Sorgen in einem Moment, in dem es Ihnen möglich ist, ruhig zu bleiben.
  • Halten Sie auch bei einem Rückfall an vorher vereinbarten Bedingungen fest.

Neben der Sicherung der Existenz ist die Balance zwischen den eigenen Bedürfnissen und der Notwendigkeit der weiteren Unterstützung der erkrankten Person wichtig. So können manchmal auch eine klare Abgrenzung dem/der Anderen gegenüber und der Ausstieg aus einem negativen Beziehungsmuster eine Hilfe sein.

Durch Glücksspielsucht entsteht auch für die Angehörigen der Betroffenen eine hohe psychische und  finanzielle Belastung.
Das Angebot für die Existenzsicherungsberatung kann auch von Angehörigen in Anspruch genommen werden. Ziel ist es, dass finanzielle Risiko für die Angehörigen so gering wie möglich zu halten und den Druck im Beziehungsverhältnis zu den betroffenen GlückspielerInnen zu entschärfen (z.B. durch Unterstützung in der Einkommensverwaltung – Geldmanagement).
Die Existenzsicherungsberatung bietet eine langfristige Entlastung und Unterstützung an. Angehörige können auch ohne Therapie Beratungstermine in der Existenzsicherungsberatung wahrnehmen (Anmeldung: 0316 37 25 07).